- Baumaterialien
- Baumaterialbedarf
- Produktionsgebäude
- Produktionsketten
- Baulandgewinnung
- Planierer / Bauarbeiter
- Der ideale Bauplatz
- Tipps
Das Leben für den Herrscher war dereinst so gemütlich. Da es nur ein Volk gab, gab es auch nur eine Bauwirtschaft die es zu verstehen galt. Mit dem dritten Teil und vier spielbaren Völkern hat sich das gehörig geändert. Fortan hatten nun die Völker ganz unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich ihres zu verwendenden Baumaterials für den Aufbau einer Siedlung.
Dies hat sich auch bei Siedler 4, welches auch wieder über vier spielbare Völker verfügt, nicht geändert und die Unterschiede der Völker sind enorm.
Ganz neu hinzugekommen seit Siedler IV ist zudem, dass die einzelnen Gebäude nicht mehr nur aus den beiden Standard Baumaterialien gebaut werden, sondern mit einer Veredelung ein dritter Baustoff Einzug gehalten hat.
Außerdem gibt es vor allem für Umsteiger vom Vorgänger noch einiges zu beachten was die Planierer und Bauarbeiter betrifft.
Die Baumaterialien in Siedler IV
Siedler 4 kennt drei verschiedene Baumaterialien mit denen alle Bauaufträge abgearbeitet werden können:
- Holz
Holz ist einer der wenigen Waren, die als Rohstoff für die Bauindustrie seit jeher und in allen Versionen von Siedler vorkommen. Seit jeher ist dies auch bereits eine veredelte Ware, also mit Produktionskette. Natürlich ist auch in Siedler IV wieder Holz von wichtiger Bedeutung für den Siedlungbau. Gewonnen wird er wie eh und je. - Stein
Auch der Stein zählt zu den schon immer bekannten Rohstoffen für die Bauindustrie und den bekannten Rohstoffen aus Siedler – auch wenn er mitunter Granit genannt wird. Nach Siedler II wieder hinzugekommen ist die Steinmine, die man in Siedler 3 schmerzlich vermissen konnte, vor allem als Ägypter oder exzessiver Römer. - Gold
Neu hinzugekommen ist in Siedler IV das Gold als Baustoff für die Bauindustrie. Das hat auch einen trifftigen Grund: Über den Ausbau und die Verschönerung der Siedlung wird die Kampfkraft bestimmt. Immerhin: Für den normalen Siedlungsbau wird kein Gold benötigt, sieht man einmal vom Großen Tempel ab.
Bedarf an Baumaterial der Siedler IV Völker im Vergleich
Schauen wir zunächst auf das Verhältnis des benötigten Baumaterials einzelnen Völker von Holz und Stein.
Volk | Holz | Stein | gesamt | Verhältnis | Tendenz | |
---|---|---|---|---|---|---|
Römer | 168 | 170 | 338 | 1:1,01 | ||
Wikinger | 214 | 115 | 329 | 1,87:1 | ||
Maya | 108 | 229 | 337 | 1:2,12 | ||
Trojaner | 168 | 174 | 342 | 1:1,04 |
- Die Römer sind wieder ein recht ausgeglichenes Volk mit ganz leichter Neigung zu Stein. Sie sind vergleichbar mit ihren Eigenschaften aus Siedler 3.
- Die Wikinger haben ein eindeutiges Faible für Holz. Sie sind damit ähnlich zu spielen wie die Asiaten aus dem vorherigen Teil.
- Die Maya setzen sehr deutlich auf Stein und bilden somit die Siedler IV Fortführung der Ägypter aus dem dritten Teil – aber diesmal mit Steinmine!
- Die Trojaner, das Nachzügler-Volk ist ebenso wie die Amazonen als Nachzügler wieder sehr ausgeglichen, benötigen aber auch am meisten von allem.
Hiermit wissen wir schon gut wie wir welches Volk spielen müssen bzw. worauf es schon zu Beginn des Spiels unseren Fokus lesen müssen. Es ist wichtig eine stockende Abarbeitung der Bauaufträge schon im Keim zu ersticken bzw. zu vermeiden und die ausreichende Verfügbarkeit der notwendigen Baumaterialien ist ein wesentlicher Schlüssel dazu.
Natürlich gibt es wichtige und weniger wichtige Gebäude wodurch sich der tatsächliche Bedarf bedingt durch die Vorliebe des Volkes und nicht zuletzt auch nach der Strategie des Spielers in die eine oder andere Richtung verschieben kann!Die Produktionsgebäude für die Bauwirtschaft in Siedler IV
Juhu die Steinmine ist zurück! Das könnte man als erstes Fazit direkt ziehen. Musste man in der vorherigen Version noch darauf verzichten, was besonders den Ägyptern kaum geschmeckt haben dürfte, kann nun wieder nach Stein geschürft und dieser über das Bergwerk abgebaut werden. Ansonsten zeigt sich die Produktion für die Bauwirtschaft auch von ihren Kennzahlen her in Siedler IV so, wie man es bereits gewohnt ist.
Bauindustrie | EPM | V | N | [R] | [W] | [M] | [T] | Eingang | Ausgang | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Holzfällerhütte | 1 | – | – | 60 | 60 | 60 | 60 | Bäume | ||
Försterhütte | 2 | – | – | 30 | 30 | 30 | 30 | Anbauland | – | |
Sägewerk | 2,4 | – | – | 25 | 25 | 25 | 25 | |||
Steinmetz | 1,5 | – | – | 40 | 40 | 40 | 40 | Steinfeld | ||
Steinmine | 5 | – | – | 12 | 12 | 12 | 12 |
Legende
EPM: Einheiten pro Minute. Bestimmt die Effektive Produktionsleistung eines Gebäudes unter Bestbedingungen
V: Vorlauf. Unter Umständen braucht ein Gewerbe eine gewisse Vorlaufzeit um die erste Ware produziert zu haben.
N: Nachlauf. Unter Umständen braucht ein Gewerbe eine gewisse Nachlaufzeit, wenn Produkte produziert wurden.
[R], [W], [M], [T]: Bezeichnet die einzelnen Völker. R = Römer, W = Wikinger, M = Maya, T = Trojaner
Der Holzfäller in Siedler IV
Der Holzfäller ist möglichst nah an Baumvorkommen zu platzieren und benötigt für die Arbeitsaufnahme eine Axt. In der Regel befinden sich Bäume auf der Karte überall verteilt, sodass man schnell die ersten Baumstämme zur Verfügung stellen kann. Auf Dauer wird das natürlich nicht reichen.
Ebenfalls gute Dienste leistet der Holzfäller bei der flächigen Rodung zur Schaffung von Bauplätzen für andere Gebäude. Diese Holzfäller sind meist abseits der eigentlichen Holzindustrie als eigenständig anzusehen und sollten nicht in die Berechnung der Warenkette für die Holzproduktion einberechnet werden – sie laufen nebenher.
Der Holzfäller in Siedler IV liefert nach obiger Tabelle unter guten Bedingungen ca. alle 60 Sekunden einen Baumstamm und kann damit etwas weniger als ein halbes Sägewerk mit Baumstämmen versorgen.
Der Förster
Schon seit der ersten Version für den Amiga kennt das Siedler-Universum auch den Förster. Er sorgt dafür dass der Holzfäller immer genug Arbeit findet, da er kontinuierlich in seinem Arbeitsbereich neue Bäume pflanzt, die, nachdem sie ausgewachsen sind, wiederum vom Holzfäller gefällt werden können.
Der Förster ist dementsprechend in unmittelbarer Nähe zum Holzfäller zu platzieren, wenigstens aber sein Arbeitsbereich beim Holzfäller zu setzen. Er pflanzt die Baum, auch das ist durchaus logisch, nur auf grünem Grasland. Durch interne Optimierung des Anbauprozesses ist er in der Lage bis zu 2 Bäume pro Minute zu pflanzen. Damit benötigt man dann einen Förster für zwei Holzfäller bzw. ein Förster kann zwei Holzfäller kontinuierlich mit frischen Bäumen versorgen.
Der Förster kommt ohne Werkzeug aus. Achtung: Nicht den Förster mit dem Gärtner verwechseln!
Das Sägewerk
Der Sägewerker ist bereits das Ende der Produktionskette für Bauholz und darüber hinaus ein sehr produktives Gebäude, was vor allem den Wikingern zu Gute kommt.
Er hat ein Pensum von etwa 2,4 Einheiten pro Minute, d.h. er produziert aus 2,4 Baumstämmen 2,4 Bauholz. Das ist eine ganze Menge wenn man bedenkt dass er mit der Säge als Werkzeug bewaffnet den Baumstämmen jeweils von Hand zu Leibe rückt.
Sei es drum. Mit seinem Pensum kann der jedenfalls von zwei Holzfällern gut mit Baumstämmen ausgelastet werden. Im Grunde kann man auch einen dritten Holzfäller für ein Sägewerk einplanen, allerdings benötigt es dann auch noch einen halben Förster mehr. Da sich das Ganze schwieriger rechnen lässt kann man besser auf 2 Holzfäller je Sägewerk abrunden. Den ein oder anderen Holzfäller hat man ohnehin noch extra in der Baulandrodung.
Steine in Siedler IV
Steine werden wie schon beim Vorgänger auf Steinfeldern direkt auf der Karte abgebaut. Von den wuchtigen Felsbrocken auf der Karte sollte man sich aber nicht irritieren lassen, denn sie liefern weit weniger Stein als es aussieht.
Nach Siedler II wieder hinzugekommen ist die Steinmine, mit der ebenfalls größere Mengen Stein abgebaut werden können, es gibt also zwei direkte Produzenten für Stein.
Der Steinmetz
Der Steinmetz arbeitet aus seiner Steinmetzhütte heraus direkt an den Steinfeldern auf der Karte. Als Werkzeug benötigt er eine Spitzhacke um die Arbeit aufzunehmen.
Er ist in der Lage 1,5 Einheiten Stein pro Minute zu liefern und liegt damit ziemlich genau eine Einheit unter dem Sägewerk. Diese Kombination ist vor allem für die Römer interessant, entspricht es doch in etwa ihrem Verhältnis an Baumaterial. Mit einem Steinmetz wird man aber genauso wenig glücklich werden wie mit nur einem Sägewerk.
Die Einheiten, die der Steinmetz aus einem Steinfeld herausholt können aber schnell enttäuschen, denn so wuchtig die Felsen auch wirken, sie sind schnell aufgebraucht.
Die Steinmine
Die Steinmine arbeitet wie alle anderen Minen auch. Das bedeutet, dass man im Idealfall mit durchaus 5 neuen Steinen pro Minute rechnen darf, gerade auf einer frisch die Arbeit aufnehmenden Steinmine auf einem guten Bauplatz.
Das Ganze hat natürlich auch eine Kehrseite: Die Steinmine benötigt natürlich auch Nahrung, genauer gesagt Brot, welches im Zweifel dann in der Kohleproduktion fehlt. Deshalb sollte man, wenn es irgendwie geht, versuchen auf Steinfelder auf der Karte und den Steinmetz zu setzen, der ohne Nahrung auskommt.
Der Bergmann benötigt für den Abbau eine Spitzhacke als Werkzeug.
Die ideale Warenkette / Produktion für Holz in Siedler 4
Wir haben nun alle Gebäude für die Produktion von Holz aufgeführt. Wie aus obigen Angaben zu entnehmen ist produziert der Förster alle ca. 30 Sekunden einen neuen Baum und arbeitet damit doppelt so schnell wie der Holzfäller. Es reicht also immer 1 Förster für 2 Holzfäller. Das Sägewerk arbeitet aber sogar mehr als doppelt so schnell wie der Holzfäller. Im Grunde kann man deshalb sogar mit 3 Holzfällern für 1 Sägewerk kalkulieren um keinen Leerlauf am Sägewerk zu haben. Der Einfachheit halber kann man in günstigen Produktionsbedingungen aber gut mit zwei Holzfällern je Sägewerk leben:
- Es ist einfacher zu behalten und zu skalieren als alles wirklich auf den kleinsten Nenner, also ohne Leerlauf zu optimieren
- Die Produktion des Holzfällers kann in sehr günstigen Bedingungen auch unter 60 Sekunden fallen
- Man hat gerade zu Beginn weder Zeit noch Platz noch Bauarbeiter um direkt in die Vollen hauen zu können
- Gerade in der Aufbauphase baut man doch immer wieder den einen oder anderen Holzfäller abseits der eigentlichen Produktion zur Baulandrodung. Die von ihm gelieferten Holzstämme minimieren die Leerlaufzeit häufig auf 0.
1 Förster | + | 2x Holzfäller | + | 1x Sägewerk | = | 2 Holz/min |
Die ideale Warenkette für die Produktion von Stein in Siedler IV
Gibt es nicht. Da Stein gar keine Warenkette hat, muss man hier auch nichts besonders beachten. Das ist insbesondere für die Völker von Vorteil, die primär oder wenigstens zu gleichen Teilen auf Stein setzen. Den Nachteil haben die Wikinger die ihrerseits auf eine ausgeprägte Holzproduktion angewiesen sind und mit dem Stein nicht so recht was anfangen können.
Baulandgewinnung in Siedler IV
Steinfelder oder auch ausgeprägte Waldlandschaften sind nicht zwingend ein Vorteil wenn vor allem Platz ein Mangel auf der Karte darstellt. Gerade in Siedler IV schlucken diese Bereiche einen enormen Platz den man gut für anderes gebrauchen könnte.
Die Baulandrodung ist dementsprechend ein wichtiger Teil bei jedem Aufbau der Siedlung. Hier muss man abwägen ob man mit dem Bau von Produktionsstätten wartet bis der Holzfäller oder Steinmetz ordentliche Arbeit geleistet hat, oder ob man mangels Zeit lieber die etwas chaotischere Form des Baus betreibt um möglichst schnell zu den gewünschten Waren zu kommen. Gerade im Multiplayer hat man häufig gar nicht die Zeit für eine aufgeräumte Siedlung da dann der Gegner im Zweifel schneller produziert. Dieser Vorteil spielt sich hinterher auf die Anzahl seiner Soldaten und nicht zuletzt auch auf die Kampfkraft aus.
Und doch sollte man immer auch ein Auge auf die Baulandgewinnung haben. Es kann durchaus sinnvoll sein als Wikinger das Steinfeld abzuarbeiten und notfalls die Steine mit deutlich weniger Platzbedarf einzulagern oder seine Produktion durch das Wunder Stein zu Eisen etwas göttlicher darzustellen. Gleiches gilt für die Maya mit Bäumen.
Planierer und Bauarbeiter
Bei den Planierern und Bauarbeitern hat es eine Änderung in Siedler IV verglichen mit den Vorgängern gegeben. Es werden nun nicht mehr nach automatischen Verhältnissen neue Planierer und Bauarbeiter ausgebildet wenn Werkzeug zur Verfügung steht. In Siedler 4 ist man gehalten selbst jeden einzelnen Bauarbeiter oder Planierer über das Menü auszubilden.
Damit hat man zu jeder Zeit die Möglichkeit der Kontrolle über die Größe der Arbeitnehmer der Bauindustrie. Während man nach Beginn, nachdem die Baumaterialindustrie erstmal steht, viele Bauarbeiter und Planierer benötigt, ebbt dies hinterher wieder deutlich ab. Anders als bei Siedler III kann man in Siedler IV diese Bedarfskurve durch geschicktes hire&fire effektiv steuern.
Der Planierer benötigt eine Schaufel und man macht in der Regel alles richtig wenn die noch in der Siedlung zur Verfügung stehenden Schaufeln direkt den Planierern zugetreilt werden, sodass man mit einem Maximalwert an Planierern anfangen kann die Siedlung aufzubauen. Bei maximal 8 Planierern werden die Baustellen so spürbar zeitiger fertig.
Der ideale Standort für einen Bauplatz
Die Bauhilfe zeigt in grünen bis roten Punkten an wie geeignet ein Bauplatz für das ausgewählte Gebäude ist. Es gilt, dass je grüner ein Bauplatzpunkt angegeben ist, umso schneller können die Planierer dort ihre Arbeit erledigen, also umso gerader ist dementsprechend der Untergrund. Die Planierungsarbeiten können ganz schön umfangreich ausfallen und einzelne Planierer sogar Minuten am Bauplatz binden. Das beeinträchtigt nicht nur die aktuelle Baustelle – auch auf den nächsten Baustellen fehlt dann natürlich der Planierer und die Bauarbeiter können noch gar nicht anfangen. So kann es passieren dass zwar Bauaufträge vergeben sind, Rohstoffe zur Verfügung stehen und Bauarbeiter schon warten, aber dennoch nicht beginnen können.
Das Nadelöhr des Planierers sollte nicht unterschätzt werden und der Bauplatz immer so grün wie möglich angezeigt werden, auf dem man dann sein Gebäude platziert.So baust Du richtig in Siedler IV
- Bauaufträge beschränken Baue nicht mehr, als Du zum Zeitpunkt der Bauauftragsvergabe an benötigten Rohstoffen auch liefern kannst. Ansonsten kommt man schnell in arge Bedrängnis da die Anlieferung des Baumaterials Zeit beansprucht und die Bauarbeiter von Baustelle zu Baustelle tingeln um hier ein Brett und dort einen Stein zu verarbeiten. Es entstehen riesige Zeitabstände bis das Gebäude schlussendlich fertig ist.
- Auf ausreichend Planierer und Bauarbeiter achten Damit die Bauaufträge auch zügig abgewickelt werden können, sollten ausreichend Bauarbeiter und Planierer in der Siedlung vorhanden sein. Andernfalls verzögert sich der Bau natürlich, da sie an anderen Baustellen beschäftigt sind.
- Bauuntergrund beachten Je grüner die Bauhilfe-Buttons, umso schneller werden die Planierer das Gelände für das Gebäude eingeebnet haben und umso schneller kann das Gebäude schlussendlich auch fertig gestellt werden. Außerdem wird damit vermieden dass Planierer bei dem xten Tempel gebunden sind, obwohl sie eigentlich dringend für eine Waffenschmiede planieren müssten.
- Sofort Planierer rekrutieren Es besteht kein Grund die Schaufeln die beim Start zur Verfügung stehen, aufzuheben. Am besten sorgt man direkt zu Beginn für so viele Planierer wie möglich. Gegenüber Siedler 3 wird in Siedler IV (gefühlt) noch intensiver planiert. Da je nach Volk und Gebäude bis zu 8 Planierer eine Baustelle planieren können, sollte man auch gleich zu Beginn über so viele verfügen. Später reduzieren kann man immer noch.