- Hitpoints in Siedler 3
- Kampfkraft der Krieger
- Aufwertung der Krieger
- Geschwindigkeit der Krieger
- Der Schwertkämpfer
- Der Speerkämpfer
- Der Bogenschütze
Das schafft Verantwortung – und ganz neue Möglichkeiten, womit Die Siedler III zum Multiplayer Online-Hit der späten 90er Jahre wurde. Die einzelnen Krieger selbst sind mit Ausnahme der Amazonen identisch, was deren Kampfkraft angeht. Vielmehr ist es der Weg hin zu den Soldaten welcher die Unterschiede der Völker bestimmt. Durch die damals neue, direkte Steuerung der Soldaten waren die bis dato ausschließlichen Grenzverschiebungen und Kämpfe passé, man kann nun ganz gezielt einzelne Gebäude mitten im Land angreifen oder Bereiche auf der Karte nur mit Soldaten schützen.
Maßgeblich dafür sind natürlich auch die beiden ebenfalls neuen und frei steuerbaren Einheiten Pionier zur Landeinnahme sowie der Späher, der in späteren Versionen von Siedler 3 noch die Funktion des Warendiebstahls übernimmt und so vom Späher zum Dieb wurde. Doch widmen wir uns hier dem direkten Militärwesen in Siedler 3.
Informationen zu den Kriegsmaschinen gibt es in einem separaten Artikel: Siedler III Kriegsmaschinen
Hitpoints der Soldaten in Siedler 3
Es war lange ein gut gehütetes Geheimnis jeder Siedler Version. Welcher Krieger ist genau wie stark, und wie viel kann er einstecken? BlueByte hat sich hierzu öffentlich zuerst nie klar geäußert, das Handbuch gibt auch nur unzureichende Informationen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten zu kämpfen: Auf gut Glück, oder mit System.
Die Siedlercommunity vertritt den Slogan „Siedeln ist Wissenschaft“, also gehen wir mit System an die Sache, und lassen die Unterschiedlichen Krieger in Siedler 3 auf idealisierten Testmaps wieder und wieder gegeneinander antreten und messen das Ergebnis. Folgende Liste gibt Aufschluss darüber, welcher Krieger wie stark ist:
Schwertkämpfer | Hitpoints | Angriff | Reichweite | Frequenz | Geschwindigkeit | |
---|---|---|---|---|---|---|
L1 – Gefreiter Schwertkämpfer | 100 | 10 | 1 | 1,4 | 1 | |
L2 – Sergeant Schwertkämper | 120 | 14 | 1 | 1,4 | 1 | |
L3 – Hauptmann Schwertkämpfer | 150 | 20 | 1 | 1,4 | 1 | |
Speerkämpfer | Hitpoints | Angriff | Reichweite | Frequenz | Geschwindigkeit | |
L1 – Gefreiter Speerkämpfer | 100 | 4 | 2 | 1,4 | 0,7 | |
L2 – Sergeant Speerkämpfer | 120 | 5 | 2 | 1,4 | 0,7 | |
L3 – Hauptmann Speerkämpfer | 150 | 6 | 2 | 1,4 | 0,7 | |
Bogenschütze | Hitpoints | Angriff | Reichweite | Frequenz | Geschwindigkeit | |
L1 – Gefreiter Bogenschütze | 100 | 5 | ∅ 12 | 0,7 | 0,4 | |
L2 – Sergeant Bogenschütze | 120 | 6 | ∅ 12 | 0,7 | 0,4 | |
L3 – Hauptmann Bogenschütze | 150 | 7 | ∅ 12 | 0,7 | 0,4 |
150 oder 151? Vermutlich ist die Zahl 0 in dem Fall hier auch ein Wert der nur nicht unterschritten werden darf. Vgl.: Ein 6 Monate altes Baby ist zwar 0 Jahre aber dennoch (hoffentlich) vital.
- Hitpoints: Gibt an, wie viel der Krieger einstecken kann, bevor er selbst überwältigt wird und stirbt.
- Angriff: Beschreibt, wie viel Schaden der Kämpfer pro Schlag austeilt.
- Reichweite: Beschreibt, aus welcher maximalen Entfernung zum Gegner der Krieger angreifen kann.
- Frequenz: Beschreibt, in welcher Häufigkeit der Krieger angreift bzw. zuschlägt.
- Geschwindigkeit: Beschreibt die Marschgeschwindigkeit des Kriegers – also wie schnell er läuft
Nun könnte man meinen man kann dann doch direkt auf Speerkämpfer verzichten, wenn sie den Schwertkämpfern in ihrer Angriffsstärke derart unterlegen sind. Nein, denn man hat selten derart idealisierte Bedingungen wie auf einer eigens dafür erstellten Testmap und so schießt in der Regel noch der Bogenschütze auf den Schwertkämpfer, und vor allem weitere Speerkämpfer auch in zweiter Reihe können den Schwertkämpfer gleichzeitig angreifen. Es ist also zunächst alles Theorie hier!
Eine Besonderheit sind die Kriegerinnen der Amazonen! Die Amazonen sind militärisch nicht so durchschlagskräftig wie ihre männlichen Gegner in Siedler 3. Sie haben nur 80% der Hitspoints. Immerhin schlagen sie gleich stark zu! Unter tips.siedler3.net gibt es eine noch eine alternative Liste mit leicht variierenden Zahlen zu den Angriffswerten im Vergleich zu den oben genannten. Sie wurden in einzelnen Tests ermittelt.Die Kampfkraft der Krieger in Die Siedler III
Die Kampfkraft wird in Siedler III einzig durch das Gold bestimmt, welches sich im eigenen Land befindet. Bei den Ägyptern sind es zudem noch die Edelsteine, die die Kampfkraft anheben. Anders als bei den Edelsteinen steigert das Gold nur dann die Kampfkraft, wenn das Erz in der Goldschmelze zu Barren verarbeitet wurde. Golderz bringt einem gar nichts. Und wenn das Gold plötzlich weg ist, ist auch die Kampfkraft verloren. Dafür gibt es typische Gründe:
- Das Gelände, in dem das Gold lagerte, wurde vom Gegner eingenommen.
- Der Gegner hat mit einem Priester das Gold zu Stein gemacht, oder noch schlimmer direkt in seine Siedlung teleportiert.
- Der Gegner hat das Gold mit Dieben abtransportiert.
Immerhin: Der Computergegner wird weder Diebe noch Pioniere einsetzen, um sich an fremdem Gold zu bereichern – ein menschlicher Gegenspieler aber umso mehr. Deshalb ist das eigene Gold stets gut zu bewachen!
Zu Beginn hat jeder Spieler die gleiche Kampfkraft. Die Höhe richtet sich nur danach, wie viele Parteien an einem Spiel teilnehmen:
- 50% bei 2 Spielern
- 37% bei 4 Spielern
- 39% bei 6 Spielern
- 25% bei 8 Spielern
Werden einzelne Slots geschlossen, wird die Kampfkraft der nächsthöheren Spieleranzahl verwendet. Damit soll vermieden werden, dass das Spiel durch Rushs für einige Teilnehmer zu schnell beendet ist. Bei einer 8 Spieler Partie wird kein Spieler von Verstand mit seiner 25% Kampfkraft in das Land eines Gegners wandern, der mit 100% verteidigt.
Wie das Gold die Kampfkraft steigert
Wer schon einmal die eine oder andere Partie gespielt hat wird festgestellt haben, dass die Kampfkraft nicht linear mit den Goldreserven bzw. eingelagertem Gold steigt, sondern sich immer weiter verlangsamt und irgendwann praktisch ganz zum Erliegen kommt, obwohl man fleißig weiter produziert. Das liegt einfach daran, dass die Kampfkraft nicht linear, sondern nur logarithmisch steigt. Das heißt, dass man am Anfang sehr schnell an Kampfkraft gewinnt, später wenige Prozentpunkte aber einer Verdoppelung der Goldreserven entsprechend muss.
Dazu folgende Grafik:
Wie man sieht, kann man zu Anfang die Kampfkraft schon durch wenige Goldbarren erheblich steigern, während es hinterher immer schwieriger wird die Kampfkraft weiter zu steigern. Deshalb kann man auch ruhigen Gewissens bei 120-130% Kampfkraft die weitere Goldproduktion einstellen, da der Nutzen in keiner Relation mehr zu den Kosten steht. Die Zahlen obiger Grafik sind nur symbolisch. Tatsächlich wird die Kampfkraft bei unter 60% pro vollständigem Warenstapel Gold (8 Barren) um ca. 10% erhöht. Darüber geht es schnell abwärts von 10% auf nur noch magere 1% bis ca. 100% Kampfkraft. Darüber ist es dann die doppelte Menge für die halbe Kampfkraft usw.
Und wer über 100% Kampfkraft hat und sich im Stande fühlt auch zahlenmäßig und vom Rang der Krieger mitzuhalten, der ist ohnehin gut beraten anzugreifen, denn:
Die Kampfkraft im eigenen Land entspricht immer 100%, unabhängig davon wie viel oder wenig Gold man bereits produziert hat.Es macht also gar keinen Sinn sich im eigenen Land zu verstecken wenn man über 100% Kampfkraft hat, da man sonst den Nutzen der Goldproduktion komplett verschenkt. Andererseits sollte man natürlich mit den Füßen daheim bleiben, wenn man nicht über mindestens 100% Kampfkraft verfügt.
Außerdem gehören Krieger, so sie über mehr als 100% Kampfkraft verfügen, wenn möglich vor die eigene Grenze – da sie nur dort den Vorteil Ihrer Kampfkraft ausspielen können.
Die Edelsteine der Ägypter
Bezogen auf die Steigerung der Kampfkraft mit Gold gibt es eine Besonderheit bei den Ägyptern. Gold hat bei diesem Volk nur halb so viel Wirkung wie bei den anderen Völkern, dafür haben die Edelsteine die doppelte Wirkung auf die Kampfkraft wie Gold bei allen anderen. Damit kommen Ägypter, sofern Edelsteine zur Verfügung stehen, schnell zu einer hohen Kampfkraft, haben aber, wenn sie durch die Rohstoffbedingungen auf der Karte, auch auf Gold setzen müssen, deutlich das Nachsehen. Im Detail heißt das:
Kampfkraft | Edelsteine Ägypter | Gold Ägypter | Gold andere Völker |
---|---|---|---|
60% | 7 | 28 | 14 |
66% | 18 | 75 | 36 |
72% | 35 | 140 | 70 |
82% | 78 | 315 | 156 |
89% | 125 | 500 | 250 |
100% | 230 | 920 | 460 |
105% | 285 | 1140 | 570 |
Soldaten in Siedler 3 aufwerten
Für die Aufwertung der Krieger in Siedler 3 ist das Mana zuständig. Auch hier begegnen wir wieder einer logarithmischen Kurve. Die erste Aufwertung ist schnell erledigt, aber hinterher wird es wirklich zäh. In Zahlen:
- 1. Aufwertung Sergeant = 10 Manapunkte
- 2. Aufwertung Sergeant = 30 Manapunkte
- 3. Aufwertung Sergeant = 60 Manapunkte
- 1. Aufwertung Hauptmann = 110 Manapunkte
- 2. Aufwertung Hauptmann = nach 170 Manapunkte
- 3. Aufwertung Hauptmann = nach 200 Manapunkte
Ein Manapunkt entspricht einer Opferung des Alkohols des jeweiligen Volks. Aufgewertet werden kann immer nur dann, wenn der entsprechende Manawert zu 100% erreicht ist. Ist währenddessen mehr Mana geopfert worden, verfällt dies nicht. Die Asiaten haben einen Bonus von 100%, benötigen also nur die Hälfte an Mana um aufzuwerten.
Mehr zum Mana gibt es im Siedler III Mana Artikel.
Der erfolgreiche Kriegsherr beherrscht sein Siedler Schlachtfeld
Ein wichtiger, aber wieder und wieder gerne übersehender Punkt ist: Die Krieger bewegen sich unterschiedlich schnell über die Karte. Wer in den Krieg zieht ist also gut beraten, in Siedler 3 erstmal seine Armee in Grenznähe zu positionieren, anstatt sie direkt über die halbe Karte zum Gegner zu schicken, denn dann kommen die Schwertkämpfer wohl möglich mit großem Abstand zu den Bogenschützen am feindlichen Turm an, und werden vom Gegner direkt in die Mangel genommen und geschlagen vernichtet.
Haltet die Truppen zusammen!
Deshalb sollten die Truppen immer in größter Nähe zum Gegner (auf eigenem oder neutralem Boden) gruppiert werden, bevor man sie in die Schlacht schickt. Alterativ kann man die Krieger auch anhand ihrer Geschwindigkeit zu unterschiedlichen Zeiten loslaufen lassen, wobei dann natürlich die Bogenschützen als erstes den Weg beschreiten, und die schnellen Schwertkämpfer zuletzt – aber nur wenn man sich auch sicher sein kann dass sie auch ohne Schutz ankommen!
Schwertkämpfer in die Gebäudeeroberung
Die Schwertkämpfer haben in Siedler 3 mit Abstand den größten Angriffsschaden, fügen dem Gegner also schnell viel Schaden zu. Sind Gebäude zu erobern, ist er das Maß der Dinge, vor allem, wenn es schnell gehen muss. Außerdem ist er von allen Kriegern in Siedler 3 am schnellsten am Zielobjekt. Seine hohe Geschwindigkeit spielt der Schwertkämpfer in Siedler 3 auch noch zu einem weiteren Vorteil aus: Er kann den Gegner schneller einkesseln. Die äußere Reihe stellt hierbei natürlich immer mehr Krieger, als die innere, womit schnell ein Übergewicht erreicht werden kann. Dafür hat er die kleinste Angriffsreichweite aller Krieger. Nur mit Schwertkämpfern wird man also nur gewinnen, wenn der Gegner entsprechend schwach ist, oder nicht hinlänglich vertraut mit dem Militär und militärische Strategien in Siedler 3.
Speerkämpfer in die zweite Reihe
Der Speerkämpfer ist noch immer, auch etliche Jahre nach Erscheinen des Spiels, ein Mirakel. Es ging lange die Legende um, er wäre besonders stark gepanzert. Das stimmt jedoch nur zum Teil. Er hat eigenen Messungen zufolge zwar die stärkste Panzerung aller Krieger, doch ist diese weit entfernt von jeglichen Übermacht-Krieger Gerüchten, wie sie kursierten und kursieren. Seinen Vorteil spielt der Speerkämpfer in Siedler3 viel mehr indirekt durch die anderen Eigenschaften aus. Dadurch, dass er auch aus zweiter Reihe angreifen kann, ist er in der Lage, schnell eine Art Überzahlsituation zu stellen, im besten Fall eben 2:1. Schafft man es einen äußeren Ring um den Gegner zu ziehen, sind die Speerkämpfer immer auch den schlagkräftigen Schwertkämpfern überlegen.
Bogenschützen hinter die Truppen
Es ist vor allem die enorme Reichweite in der der Bogenschütze den Gegner angreifen kann, die ihn so beliebt macht. Der Bogenschütze ist bei direktem Feindkontakt ein leichtes Ziel, da er die Arbeit verweigert und die Flucht antritt, sollte er zu nah an die feindlichen Truppen kommen. Deshalb gehören die Bogenschützen immer hinter die Nahkämpfer. Am besten mischt man noch Speerkämpfer in die Bogenschützen, da die Speerkämpfer dann den Gegner aufmischen, der sich an den Bogenschützen vergreifen will. Auf die Distanz elemeniert der Bogenschütze feindliche Truppen aber schnell, noch bevor diese in Schlagdistanz zu ihm kommen können.
4 Kommentare
Ahoi. DerArtikel hat einen Fehler. Es steht, dass der Schwertkämpfer weniger Trefferpunkte hat als der Speerkämpfer, aber in der Tabelle steht es gleich. Noch niemanden aufgefallen?
Danke, ist korrigiert!
Ist zwar spitzfindig, möchte aber trotzdem darauf hinweisen das sich im unteren Absatz von „Soldaten in Siedler 3 aufwerten“ ein Fehler eingeschlichen hat. Mana wird nicht geopftert sondern durch das Opfer von Alkohol erzeugt. Deshalb brauchen die Asiaten auch nicht weniger Mana um aufwerten zu können, sondern müssen weniger Reisschnaps also Alkohol opfern um eine Aufwertungsstufe zu erlangen (im Vergleich zu den anderen Völkern).
Ihr Reisschnaps ist einfach doppelt soviel Mana wert. Sie müssen, genau wie alle anderen Völker, vollständige 200 Mana erzeugt haben um komplett aufwerten zu können.
Kampfkraft laut Artikel:
50% bei 2 Spielern
37% bei 4 Spielern
39% bei 6 Spielern
25% bei 8 Spielern
Wieso steigt es bei 6 Spielern zwischendurch wieder? Tippfehler?