- Welche Nahrung und wofür
- Autarke Nahrungsproduktion
- Die Nahrungsindustrie
- Die ideale Brotproduktion
- Die ideale Fleischproduktion
- Fazit: Fleisch oder Brot?
Die Produktion von Nahrung benötigt Zeit, für die Siedler viel Zeit. Zudem verlangt so manche Nahrung eine lange Kette von Produktionsbetrieben und Zwischenstufen, bis es endlich zum gewünschten Endprodukt führt, welches dann produktiv eingesetzt werden kann. Grund genug, dem einmal nachzugehen, und zu schauen wie wir die Wege optimieren können.
Die hier aufgeführten Zeiten sind durchweg mehrfach gemessene und leicht gerundete Werte aus einem zeitlich begrenzen Versuchsaufbau mit einer Testmap. Demnach sind es keine absoluten Werte die das Programm vorgibt, aber schon sehr genaue Richtwerte. Außerdem wurden die Werte immer auf idealen Bedingungen getestet. So lassen wir z.B. den Warentransport außen vor, und gehen immer nur von einer gewünschten oder vom Vorgebäude erreichten Produktivität von 100% und einem Fahnenweg aus.
Welche Nahrung gibt es und wofür?
In Siedler 2 – Die nächste Generation gibt es drei verschiedene Nahrungsmittel:
- Brot
- Fleisch (Schinken)
- Fisch
Fleisch bzw. Schinken lässt sich durch mehrere Arten produzieren, wo hingegen Brot immer aus der Bäckerei, und Fisch immer aus der Fischerhütte kommt. Nahrung wird in Siedler 2 – Die nächste Generation ausschließlich dafür verwendet, um die Minen bzw. Bergarbeiter zu versorgen. Alle anderen Siedler versorgen sich selbst – womit auch immer!
Anders als bei anderen Siedler-Versionen haben die einzelnen Bergarbeiter keine Lieblingsnahrung, im Gegenteil arbeiten sie nur dann effizient, wenn sie von jeder Nahrung etwas haben. Sie sind also klassische Allesfresser.
Autarke Nahrungsproduktion
Man kann die Nahrungsproduktion ankurbeln, in dem man zunächst auf autark arbeitende Produktionsstätten setzt. Damit ist die Erstversorgung der Minenarbeiter gesichert. Ein weiterer Vorteil neben dem zeitlichen ist, dass diese Gebäude wenig Baumaterial kosten und schnell hochgezogen sind.
- Der Jäger / das Jagdhaus
Das Jagdhaus zählt zu den ineffizientesten aller möglichen Nahrungsgebäude, was die Ausbeute an Nahrung angeht. Allerdings ist der Jäger schnell gebaut, er benötigt gerade einmal 2x Holz und entsprechende Tiere im Wald. Da Tiere den Siedler meiden, ist es sinnvoll ihn immer bei einer Gebietserweiterung mit zu bauen, da dies die beste Ausbeute an Nahrung darstellt. Wälder produzieren Nachwuchs an Tieren und somit unbegrenzt Nahrung, allerdings ist die Rate wirtschaftlich nicht zur dauerhaften Minenernährung ausgerichtet. Es schadet jedoch keinesfalls einen Jäger in Waldnähe (Holzindustrie) dauerhaft zu plazieren. Tests zeigten das der Jäger bis zu 50% Produktivität einer kompletten „Schinkenstraße“ erreichen kann.
Der Jäger liefert bei 100% Produktivität 1 Einheit Schinken je ~90 Sekunden. Dabei hat ein Jäger in Siedler 2 eine sehr variable Produktivität, jedoch empfiehlt sich immer der Einsatz von Jägern auch immer sofort an der Grenze, da günstiger nicht an Fleisch / Schinken zu kommen ist. - Der Fischer / die Fischerhütte
Ebenso wie das Jagdhaus ist die Fischerhütte ein Nahrungsgebäude ohne weitere Abhängigkeiten, mit Ausnahme der Angel natürlich. Es arbeitet autark. Allerdings arbeitet der Fischer wesentlich effizienter als das Jagdhaus und kann spürbar länger die Bergwerker mit Fisch am Essen halten. Somit ist der Fischer quasi das Gründung- bzw. Überbrückungsgebäude der Nahrungsmittelproduktion. Die Bergwerker verbrauchen übrigens, wenn mehrere Nahrungsmittel zur Verfügung stehen, immer zuerst den Fisch!
Der Fischer liefert im Schbitt 1 Einheit Fisch je ~120 Sekunden. Die maximale Ausbeute ist stark abhängig von den Vorräten im Wasser. Es ist übrigens egal, ob der Fischer unmittelbar am Fluss gebaut wird, oder etwas weiter weg. Er legt immer die selbe Wegstrecke zurück und hat immer die selbe Quote. Allerdings hat ein näher gebauter Siedler unter Umständen auch eine größere Fläche die er erreichen könnte, es ist also auch keinesfalls nachteilig nah am Wasser zu bauen!
Die Nahrungsindustrie
Kommen wir abseits der autark arbeitenden Einsiedler Fischer und Jäger nun zu der unerschöpflichen Nahrungsmittelproduktion. Sie ist insbesondere im freien Spiel unerlässlich, will man eine kampfstarke und schlagkräftige Siedlung aufbauen. Kümmern wir uns zunächst um die vorbereitenden Produktionsstätten. Das sind solche, dessen produzierte Einheiten weiter verbraucht werden. Wir beginnen mit den Gebäuden, die keine Abhängigkeiten nach oben – also Ware aus dem Nichts produzieren und ganz am Anfang der Produktionskette stehen.
- Der Farmer / die Getreidefarm
Die Getreidefarm bildet das zentrale Gebäude in der Nahrungsmittel Produktion bei Die Siedler II. Folglich muss dieses Gebäude auch oft gebaut werden. Dazu gehen wir jedoch erst später näher ein. Die Getreidefarm benötigt Platz, viel Platz! Es reicht nicht aus nur einen geeigneten Platz zu finden, auf dem dieses große Gebäude gebaut werden kann, vielmehr braucht der Farmer natürlich auch um das Haus herum noch Platz für seine Anbaugebiete. Die Produktionskurve der Getreidefarm ähnelt einem Sägeblatt, einfach weil das Getreide zunächst gesät, und dann verglichen mit der Zeit des Wachstums „in einem Rutsch“ geerntet wird. Daraus ergibt sich das eine 100% fördernde Getreidefarm zunächst 180 Sekunden zum ersten Getreide benötigt, woraufhin dann je 50 Sekunden später 3x Getreide folgt. Somit produziert der Farmer in 320 Sekunden 4 Getreide, das macht durchschnittlich 1 Einheit Getreide je 90 Sekunden bei 100% Auslastung – also idealen Bedingungen. - Der Wasserkundler / der Brunnen
Der Brunnen ist ein vergleichsweise anspruchsloses, aber dennoch wichtiges Produktionsgebäude. Er lässt sich anders als im Original Siedler 2 überall bauen, also überall ist Wasser zu 100% förderbar, und benötigt außer dem (kleinsten) Bauplatz keinen weiteren Platz zur Produktion. Der Brunnen fördert mit einem Durchsatz von 1 Einheit Wasser je 45 Sekunden. Dabei ist der Brunnen unerschöpflich, er fördert also sein langes Siedler Leben lang Wasser und hat eine gleichmäßige Produktion, ist somit keinen Schwankungen unterlegen.
Damit kommen wir zu den weiterverarbeitenden und Produktionsstätten, die auf Getreide und Wasser angewiesen sind um daraus im Verhältnis 1+1=1 weitere Waren zu produzieren.
- Der Schweinehirt / die Schweinefarm
Die Schweinefarm benötigt Getreide und Wasser und produziert aus je 1x Getreide und 1x Wasser 1x Schwein. Das Lagervolumen an Wasser und Getreide vor dem Haus sind je 6 Einheiten. Mit diesen 6 Einheiten kommt der Schweinehirt 360Sekunden aus. Das bedeutet, dass der Träger für eine Produktivität von 100% alle 60 Sekunden je 1x Getreide und 1x Wasser anliefern muss. Damit liefert die Schweinefarm im Idealfall alle 60 Sekunden eine Einheit Schwein.
Eine voll ausgelastete Getreidefarm benötigt 0.75 Brunnen und 1.5 Getreidefarmen. - Der Müller / die Mühle
Der Müller benötigt in der Mühle natürlich das Getreide und produziert pro 1x Getreide 1x Mehl für den Bäcker. Das Verhältnis ist also 1:1. 6x Getreide werden vom Müller in 270 Sekunden zu Mehl verarbeitet. Daraus ergibt sich das ein Müller für eine Produktivität von 100% alle 45 Sekunden mit 1x Getreide beliefert werden muss. Schaut man sich die Produktivität des Farmers an, benötigt eine Mühle somit 2 Getreidefarmen um ausgelastet zu sein, und liefert dafür in 45 Sekunden 1 Einheit Mehl. - Der Bäcker / die Bäckerei
Die Bäckerei ist das letzte Glied in der Kette der Brotproduktion. Sie benötigt Mehl und Wasser und produziert daraus das wichtige Brot. Übrigens lieferte der Träger in allen Tests immer zuerst die sechs Einheiten Wasser, und dann das Mehl. Das ist streng genommen korrekt aufgrund der Transportpriorität, allerdings verstreicht dadurch unnötig Zeit die der Bäcker nicht backen kann, weil er auf das Mehl warten muss. Ist aber alles vorhanden, benötigt er wie die Mühle 270 Sekunden für 6 Brote aus je 1x Wasser und 1x Mehl. Damit hat der Bäcker eine Produktion von 1 Brot je 45 Sekunden. Daraus ergibt sich, das pro Bäcker eine Mühle benötigt wird. - Der Metzger / die Fleischerei
Die Fleischerei benötigt Schweine. Der Metzger produziert dann aus 1x Schwein 1x Schinken. In 360 Sekunden wird ein voller Lagerbestand aus 6 Schweinen zu 6 Schinken verarbeitet, wodurch die Fleischerei somit alle 60 Sekunden ein Schinken produziert und für 100% Produktivität ebenfalls alle 60 Sekunden ein Schwein benötigt. Damit benötigt 1 Fleischer 1 Schweinehirt für 100% Produktion.
Die Siedler II Brot Produktion in der Zusammenfassung
Für eine optimierte Brotproduktion benötigen wir nach obigen Beobachtungen zur Produktivität:
- 2x Getreidefarm
- 1x Wasserwerk
- 1x Mühle
- 1x Bäcker
Dadurch erhalten wir alle 45 Sekunden eine Einheit frisches Brot für die Mine und erreichen eine optimale Ausbeute. Jedoch hat diese Produktion, bis sie angelaufen ist, eine Vorlaufzeit. Wenn also alle Gebäude gerade erst gebaut werden, dann muss der Farmer erst mal Getreide anbauen, der Müller warten bis er das Getreide hat, und der Bäcker wiederrum auf den Müller warten. Nicht zu vergessen der Trägerweg, die kürzeste Zeit die ein Träger von Fahne zu Fahne benötigt, sind 5 Sekunden. Bei Steigungen steigt die Zeit mitunter auf das Doppelte an.
Zusammenfassung: Die Siedler II Fleischproduktion
Eine optimale Fleischproduktion gibt es quasi nicht, einfach weil die Rechnung durch den Schweinehirt nicht aufgeht (1,5) Deshalb haben wir entweder beim Getreide oder beim Wasser eine Überproduktion. Mögliche, optimierte Varianten sind:
- 3x Getreidefarm
- 2x Brunnen
- 2x Schweinefarm
- 2x Metzger
Nahrungsproduktion: 1 Einheit je 30 Sekunden mit jeweils einer Überproduktion an Wasser
- 2x Getreidefarm
- 1x Brunnen
- 1x Schweinefarm
- 1x Metzger
Nahrungsproduktion: 1 Einheit je 60 Sekunden mit jeweils einer Überproduktion an Getreide
Es ist vermutlich sinnvoller eine Überproduktion an Getreide anzustreben, also wäre die zweite Möglichkeit die sinnvollere. Multipliziert man die entsprechenden Werte, kann man so einfach seine Nahrungsproduktion ausbauen.
Schinken oder Brot? Das Fazit
Siedler soll ja auch Spaß machen und die Schweine sind ja auch einfach nur niedlich. Dennoch sind sie leider trotzdem die klaren Verlierer in der Nahrungsproduktion, weil die Schweinefarm und der Schlachter in Kombination zum einen langsamer arbeiten als die Mühle und der Bäcker für das Brot. Zum anderen benötigen die Schweine auch noch mehr Bauplatz als Mühle und Bäcker. Deshalb sollte man sich auf kleinen Karten eher auf die Brotproduktion in Kombination mit Fisch beschränken.
Für Rushs, also schnelle Angriffe nach kurzer Spielzeit, als auch als Anschub zu Beginn empfiehlt sich ohnehin die zahlreiche Nutzung von Fischerhütten und Jägern, sie können gerade auf Karten mit vielen Soldaten zu Beginn effektiv die Gold- und Eisenminen bedienen, brauchen nicht viel Platz, kosten nicht viel, und lassen sich unter Umständen auch deutlich näher an der Mine platzieren.
Ein Kommentar
Falls das nicht ausgeholfen hat:
https://www.youtube.com/watch?v=CDhE2c63WaA