Grenzerfahrungen machen Die Siedler ständig. Vor allem die Soldaten leben ständig an der Grenze, erweitern das Land und verteidigen die Siedlung. Die Soldaten, das Militär und der Kampf ist zentrales Spielelement in Die Siedler. Allerdings muss hier gesagt werden, dass es im ersten Teil der Serie noch vergleichsweise beschaulich zugeht. Bei den ganz großen Karten (so groß ist das Siedler-Universum nie wieder geworden!) dauert es schon mal etliche Stunden, bis man überhaupt auf einen Gegner stößt. Somit kann es durchaus sein, dass man die Soldaten erstmal nur dafür braucht, um sein Land zu erweitern. Denn das kann man in Die Siedler nur mit Wachhütten, Türmen und Burgen. Und reißt man sie wieder ab, verliert man auch wieder das Land und alle Gebäude, die in dem Einzugsgebiet standen.
Die Siedler – Unterkünfte für die Soldaten
Platz ist in der kleinsten Hütte, aber warum sollte man sich als erfolgreicher Siedler Landherr auf ein kleines Land beschränken, zumal der Siedler selbst von Natur aus nach Arbeit schreit und pflichtbewusst sowieso alles tut was man verlangt? Demnach muss das Land wachsen! Da kommen wir aber schnell im wahrsten Sinne des Wortes „an die Grenze“, und der militärische Aspekt in Die Siedler wird real.
Schauen wir uns zunächst einmal die unterschiedlichen Behausungen für die Soldaten an:
Die Siedler – militärische Gebäude und Wachbelegungen:
Minimum | Schwach | Mittel | Gut | Voll | |
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Aufwertung der Soldaten in Die Siedler
Es gibt insgesamt fünf verschiedene Ränge an Soldaten in Die Siedler:
- Gefreiter
- Obergefreiter
- Unteroffizier
- Leutnant
- Hauptmann
Jeder Rekrut, also ein freier Siedler, beginnt zunächst auf der schwächsten Stufe: Gefreiter. Um überhaupt ein Gefreiter zu werden, benötigt der Siedler je Ein Schild und ein Schwert. Für die Soldaten ist es ein langer Weg vom Gefreiten zum Hauptmann. Die Aufwertung erfolgt hauptsächlich in den Lagern sowie im Schloss. Der Weg der Aufwertung der Soldaten über die Wachhütten, Türmen und Burgen ist auch möglich, aber um ein Vielfaches langsamer. Deshalb:
Die Belegung in den Militärgebäuden sollte, solange es möglich ist ohne die Siedlung zu gefährden, auf ein Minimum reduziert bleiben.Das ist auch halbwegs logisch, denn zum einen sind die Goldvorräte in den Lagern entsprechend höher als die paar Penunzen in den Wachgebäuden, zum anderen aber haben nach offizieller Aussage BlueBytes die Soldaten in den Lagern und dem Schloss einfach viel mehr Zeit als in den Wachgebäuden um sich zu trainieren und entsprechend im Rang aufzusteigen.
Die Siedler schaffen das vorhandene Gold aus dem Lager aber natürlich dennoch in die Türme. Pro Wachgebäude ist so viel Gold einlagerbar:
Damit ist die Burg natürlich am prädestiniertesten für eine Aufwertung der Soldaten. Aber auch wenn die Barren in der Burg so schön anzuschauen sind ist der Effekt nur ein Bruchteil so effektiv wie im Lager. Beim Verlust des Gebäudes in Folge einer kriegerischen Auseinandersetzung wandert das Gold übrigens zusätzlich mit zum Gegner.
Wachwechsel der Soldaten in Die Siedler
Dadurch dass die Aufwertung der Soldaten in den Gebäuden selbst sehr schleppend bis kaum erkennbar voranschreitet, sollte ein regelmäßiger Wachwechsel stattfinden. Hierbei werden die gut ausgebildeten Soldaten aus den Lagern und dem Schloss in die Wachhütten, Türme und Burgen geschickt, und die vom Rang niedrigeren Soldaten zurück ins Lager geschickt. Hierbei gibt es jedoch einiges zu beachten:
- Da je nach Ausbau der Siedlung und der Belegung gleichzeitig sehr viele Soldaten die Siedlung fluten, sind in stark genutzten Wegesystemen Staus vorprogrammiert.
- Die Wachhütten, Türme und Burgen werden sofort nach dem Wachwechsel-Befehl auf das eingestellte Minimum geräumt. Die Soldaten aus dem Lager laufen gleichzeitig los. Gerade in Grenznähe kann das dazu führen, dass der Gegner einen während des Wachwechsels überrennt.
- Es ist einstellbar, ob die schwachen oder die starken Soldaten ausgetauscht werden können. Diese Einstellung ist vorher zu prüfen. Da ein Wachwechsel einige Zeit in Anspruch nimmt sollte man hier keinen Fehler machen.
Strategien der Verteidigung in Die Siedler
Irgendwann reicht auch beim besten Willen der Platz für Eure Siedler nicht mehr aus – neues Land muss her! In der Regel stösst man dann irgendwann automatisch bei der Gebietserweiterung auf eine Grenze, der direkte Kontakt zum Feind ist hergestellt. Diese Grenzen zum Feind sollten immer mit mindestens einem, besser noch 2 Wachtürmen bzw. wenn es die Zeit und das Material zulässt, mit einer Burg gesichert sein.
Die Siedler bietet die Möglichkeit den Gegner genau zu beobachten. Es sollte immer mal wieder ein Blick auf das Land des Gegners bzgl. Truppenbewegungen gemacht werden. Hiermit können frühzeitig Angriffe erkannt werden und es gibt Aufschluss über Anzahl und Stärke des Gegners / Angriffs.Um zu erfahren wie sich der Gegner verhalten dürfte, schaut bitte auf die Siedler Gegner Seite, in der die einzelnen Charaktere mit Vorlieben und bevorzugten Taktiken etc. vorgestellt werden.
Es gibt nun 2 Möglichkeiten:
- Man ist sowieso eine Übermacht das man alle Gebäude voll besetzen kann, demnach alle Gebäude halten kann und in Ruhe weitersiedeln und selbst den Erstangriff planen kann / durchführen.
- Man ist nicht Krösus, hat noch Defizite in der Wirtschaft oder dem Militär und muss taktisch klug vor gehen, um nicht vom Gegner überrannt zu werden, nicht jedes Wachgebäude ist gleich gut besetzt und die eigenen Soldaten sind nicht konstant stark.
Wir gehen hier nur auf Punkt 2 ein, bei Punkt 1 kann man in der Regel sowieso machen was man will und ist sicherlich nicht auf Anweisungen und Taktiken angewiesen.
Wie es sicherlich schon aufgefallen ist, verfügen Wachhäuser über Fahnen, entweder mit Kreuz oder nicht. Diese Kreuze, vor allem aber die Stärke (Größe) des Kreuzes sind von entscheidender taktischer Bedeutung, sie geben an wie nahe man sich in Grenznähe befindet, und im Umkehrschluss, wie stark angreifbar und verwundbar man dort ist.
Nun sollte man dem Gegner nicht den Gefallen tun und alles mit Burgen an der Grenze zumauern, im nahen Hinterland aber die gesamte Industrie mit 3-4 schwach besetzten Wachhütten sichern. Der Gegner wird diese Einladung gerne annehmen und versuchen diese Gebäude einzunehmen, um damit einen empfindlichen Schlag ausführen zu können.
Computer sind auch nur Menschen, und getreu diesem Motto wird auch der Siedler Gegner klug genug sein, sich das schwächste Gebäude, oder das Gebäude das bei der Einnahme empfindlich die eigene Wirtschaft schwächt, für einen Angriff auszusuchen.
Sollte es nun doch mal der Fall sein, sei es z.B. weil man es schlichtweg übersehen hat – und der Gegner versucht offenkundig hintere Gebäude anzugreifen – sollte man folgendermaßen vorgehen, um das Elend möglichst begrenzt zu halten:
- Wachgebäude in direkter Grenznähe leeren (bloß nicht minimal!), wenn es abzusehen ist das die gegnerischen Krieger durch dieses Gelände kommen. Die Krieger werden den Gegner dann erst mal beschäftigen, während man:
- Hinterlands-Gebäude voll betzen! In vielen Fällen ist ausreichend Zeit um zumindest die Krieger auf die Wege zu bekommen, die das Land verteidigen. Wenn das unterfangen aussichtslos ist:
- Gebäude abreißen! Das dürfte den Gegner genügend verwirren, zudem kommt er nicht ans Gold ran!
Angriffsstrategien in Die Siedler
Genau das was der Gegner versucht, sollte auch uns zum Erfolg führen dürfen: Der direkte Angriff auf taktisch gute Punkte. Im Prinzip ein Umkehrschluss, aber immer mit entsprechender Wirkung. Würde es unserer Siedlung nicht gut tun die Bergwerke zu verlieren, so dürfte der Gegner auch nicht darüber erfreut sein, und genau das nutzen wir aus.
Es sollten zunächst nur Ziele anvisiert werden die mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel an feindlicher Wirtschaft in Mitleidenschaft zieht.Dies sind insbesondere und oftmals vom Gegner gern gelieferte, schwach besetzte Gebäude bei der Nahrungsmittel Produktion oder der Schwerindustrie. Auch die Lager bilden eine gute Angriffsfläche, wird doch immerhin des Gegners Reserve verbrannt.
Hat man seine entscheidenden Stöße vorgenommen, kann man zunächst in Ruhe weitersiedeln und nach weiteren Punkten Ausschau halten, um den Gegner weiter zu schwächen.
Erlaubt man sich selbst keine Schnitzer beim eigenen Land, hat man den Gegner irgendwann so weit zerstört, das dieser seine Wirtschaft nicht mehr aufrecht halten kann, und nach und nach schwächeln wird, während man selbst an Erfahrung und Land wächst.
5 Kommentare
Eure Goldbelegungen für die Militärgebäude stimmen nicht.
Hütte: 2 Gold
Turm: 6 Gold
Burg: 8 Gold
Turm sind sogar nur 4 Gold, habe gerade in einem Savegame nachgesehen 😉
Du hast vollkommen Recht, da wurden wohl Goldbarren mit maximaler Soldatenbelegung verwechselt. Ich habe es korrigiert!
Hilfreiche Tipps, danke!
Mich würde allerdings interessieren, wie genau die Kampfmechanik funktioniert. Wie sind z.B. die Siegchancen, wenn ein Gefreiter gegen einen Gefreiten kämpft? Wie verändern sie sich bei Rangunterschieden und welche Rolle spielt Gold? Wirkt Gold nur im Angriff oder auch in der Verteidigung? Finde dazu leider nirgends eine brauchbar genaue Info.
Danke für den Artikel, auch über 20 Jahre später noch hilfreich. 🙂