In dieser Anleitung wird nicht näher darauf eingegangen wie das Spiel grundsätzlich zu bedienen ist, oder was wofür ist. Das Setzen von Gebäuden sowie die grundsätzliche Spielmechanik sollte auch vom Anfänger beherrscht sein, und das mitgelieferte Handbuch zu Die Siedler I sollte auch gelesen worden sein. Viel mehr sollen hier Tricks und Kniffe zu Die Siedler vermittelt werden für Einsteiger vermittelt werden, die nicht im Handbuch stehen, und wohl auch sonst nicht mehr verbreitet oder bekannt sein dürften – das Spiel wird auch nicht jünger. Aber lassen wir es doch noch einmal aufleben!
Inhalt:
- Der ideale Siedler Startpunkt
- Rohstoffsuche beim Start
- Baubeginn und Landerweiterung
- Schnelle Nahrungsversorgung
- Ackerbau und Viehzucht
- Der Geologe in Die Siedler
- Der Bau der Schwerindustrie
Der ideale Startpunkt in Die Siedler
In späteren Versionen ging diese Funktion leider verloren, aber in Die Siedler kann man seinen Startplatz frei wählen.
Es hat sich als nützlich heraus gestellt das Spiel direkt nachdem man es gestartet hat und die Karte sieht erst einmal das Spiel abzuspeichern, um dann in Ruhe die gesamte Karte zu begutachten und zu schauen, wo sich die Gegner niederlassen.Einen „Schatten des Krieges“, der den Blick auf die Karte verbietet, gibt es in diesem Teil noch nicht. Somit kann nach dem Abspeichern also in Ruhe der bestmögliche Platz für seine Siedlung gesucht werden:
- Das Land sollte so weit wie möglich weg von Wüste sein
- Riesen Seeflächen sollten gemieden werden, kleinere bevorzugt
- Ausschauen nach Bergen in denen reichlich Rohstoffe sind (ortsnah bauen)
- Auf ausreichend Grünfläche zum Bau achten
- Vegetation (Bäume) und Steinfelder sind für den Aufbau lebensnotwendig
Rohstoffe und Geologen beim Start
Wo wir gerade bei den Rohstoffen im Berg sind: Oftmals ist der Siedler-Geologe schnell zufrieden, und gibt zu Beginn beim Ausschau nach Berg nur allzu gut gemeinte Empfehlungen, die schnell nach hinten los gehen können. Man kann sagen sagen: Er übertreibt zuweilen ein wenig.
Am besten ist es einfach zunächst zu schauen, wo die Siedler Konkurrenz (KI) baut, denn die ist nicht so doof wie der arme Spieler selbst und weiß genau wo man am besten baut, zumindest auf die Rohstoffvorkommen bezogen.
Hat man nun sein Land gefunden, lädt man den Spielstand neu und platziert seine Burg an dem entsprechenden Platz. Nicht selten rückt einem die KI dann dicht auf die Pelle. Mit der besseren Ausgangslage kann man diese jedoch schnell in Schach halten.
Der Baubeginn: Rohstoffe sichern, Rohstoffe abbauen, Land erweitern!
Das Schloss steht nun. Als erstes sollte der Lagerbestand genau inspiziert werden:
- Wie viel Holz/Steine habe ich zur Verfügung?
- Wie sieht es mit Schwerten/Schildern für die Rekrutenausbildung aus?
- Wie sieht es sonst aus? Eher arm als reich? Oder doch schon Krösus?
Man sollte sich jederzeit über seine Reichtümer im Klaren sein, um entsprechend zu Beginn seine Prioritäten setzen zu können. Verfügt man zu Beginn über ausreichend Holz und Stein (das ist oftmals der Fall), sollte man sich um die schnelle Gebietserweiterung kümmern. Also sollte in allen Himmelsrichtungen eine Wachhütte platziert werden, damit man schnell zu mehr Gebiet/Bauland kommt. Das ist insbesondere dann wichtig (unabdingbar), wenn der Gegner sich zum Kratzen schon mit der Elle auf Deinem Land befindet.
In jedem Fall, auch wenn ausreichend Holz und Stein zur Verfügung steht, sollte direkt danach für den Fortbestand dessen gearbeitet werden, also mehr Holz und Stein muss ran, schließlich will man nicht kleckern!Man sollte diese Gebäude, auch in Anbetracht des längeren Transportwegs, möglichst in Grenznähe plazieren, da der Platz unmittelbar um die Burg für spätere Bauten freigehalten werden sollte. Im idealsten Fall existieren dort Bäume, die der Holzfäller „bearbeiten“ kann. (Landschaftsgewinnung).
1x | 2x | 1x |
Zunächst sollte man sich um die Holzproduktion kümmern, da nahezu alle Gebäude mehr Holz als Stein benötigen, wenn Stein überhaupt eine Rolle spielt. Der optimale Kreislauf in Siedler besteht aus 2 Holzfällern bei je einem Sägewerk und einem Förster.
Der Steinmetz gehört neben dem Bootsbauer zu den angenehmsten Gebäuden, da er ohne Folgebedingungen die es zu beachten gibt produzieren kann. Er ist immer in der Nähe von Steinfeldern zu setzen (Erreichbarkeit ca. 2 Bildschirmfelder). Bei der Platzierung ist allerdings Vorsicht geboten: Er gräbt den Stein immer von rechts ab, muss also immer genug Platz haben, um dort überhaupt hin zu kommen! Baut man ihn selbst oder ein anderes Gebäude zu nah rechts vom Stein, kann er diesen nicht abbauen.
Der Abbau und die Produktion von Holz und Stein sollte während des Spielverlaufs immer gesteigert werden und an verschiedenen Stellen autark funktionieren! Die Menge bestimmt der Anspruch. Natürlich muss für Kartengrößen jenseits der 6 mehr an Rohstoffen produziert und abgebaut werden, als bei kleinen Karten.
Nahrung für die Siedler Bergwerke / Minenarbeiter
Bereits vor dem Bau der Schwerindustrie sollte die Nahrungsmittelproduktion angelaufen sein. Der Aufbau der Nahrungsmittelproduktion benötigt Zeit und Platz, deshalb fangen wir früh an das Land nach geeigneten Punkten für die Nahrungsmittelproduktion zu suchen und notfalls zu erschließen. Weizen braucht Platz und möglichst flaches Land, Fisch braucht Wasser.
Der beste Weg für einen gefangenen Fisch ist der zum Lager. Deshalb sollte in der Nähe der Fischer ein Lager platziert werden. Noch besser allerdings ist es, wenn der Fisch direkt in Nähe der Bergwerke gefangen werden kann, und direkt zu den Minen geschleppt werden kann. Mit ein paar Fischerhütten (Vorsicht, der See kann sehr schnell leer sein bei Überfischung und zudem noch den Nachteil das die Transportwege verstopfen!) kann man frühe Stockungen der Nahrungsproduktion überbrücken und die Siedler in den Bergwerken bei Laune halten.
Vorsicht! Der See kann bei zu vielen Fischern schnell überfischt sein und sich auch nicht mehr selbst regenerieren. Deshalb sollte der Fischfang in Die Siedler nicht übertrieben werden und nur zu Beginn des Spiels, oder bei der Erschließung neuer Ländereien als Hauptnahrungsquelle dienen.Ackerbau und Viehzucht in Die Siedler
Eine Getreidefarm kann bei der Brotproduktion, sofern alles läuft, 2 Mühlen bedienen, die zeitlich wiederum maximal 2 Bäcker auf einmal bedienen können. Zudem ist auch noch Platz für eine Schweinefarm.
1x | 2x | 2x | ||||
Nahrungskette | ||||||
1x | 1x | je 1x = 8 Grabungen Erfolg = Quote |
Grob überschlagen lässt sich sagen, das eine intakte Siedler Getreidefarm 3 Gebäude mit weiterverarbeitenden Tätigkeiten mit Rohstoffen versorgen kann, sofern die gesamte Infrastruktur und insbesondere das Wegesystem korrekt funktioniert. Die Bergwerksarbeiter, die das Schlusslicht der Kette bilden, gehen für eine Einheit Nahrung 8mal in die Tiefe. Der Erfolg hängt dann noch von der Quote des Bergwerks ab.
Bergwerke denen die Rohstoffe ausgehen, sollten unbedingt wieder abgerissen werden. Sonst füttert Ihr Leute durch, die Euch überhaupt keinen Nutzen bringen.In der Praxis zeigt sich oftmals, das hinterher so viele Nahrungsmittel zur Verfügung stehen, das man auch unproduktive Bergwerke behalten kann. Jedoch sollte man sie trotzdem abreissen, denn diese Gebäude sorgen für unnützen steigenden Transportaufwand und verstopfen mit „weggeschmissener Nahrung“ letztendlich die Fahnen/Wege.
Es ist sinnvoll abschließende Gebäude wie den Schlachter oder den Bäcker in direkter Nähe zu den Bergwerken zu platzieren, da die produzierten Nahrungsmittel direkte in die Bergwerke transportiert werden, und man sich den Weg über ein Lager/Schloss erspart. Für Überproduktionen ist ein Lager aber natürlich dennoch sehr sinnvoll – sofern man denn auch den notwendigen Platz dafür hat.
Rohstoffsuche in Die Siedler
Ist alles für die Nahrungsmittelproduktion überlegt und erledigt, müssen die Geologen in den Berg um dort nach Rohstoffen zu suchen. Zunächst kann man relativ frei entscheiden wie und wo man die Fahnen und Wege im Berg plaziert. Jedoch sollte man darauf achten, die Aktionsfahnen für die Geologen möglichst weit zu streuen, da diese recht unkoordiniert suchen.
Achtung: Immer die noch verfügbaren Hammer im Auge behalten! Jeder Geologe benötigt einen Hammer, und es wäre nicht das erste mal wenn alle Hämmer für die Geologen verbraten worden wären, obwohl noch kein Schlosser die Arbeit begonnen hat um neue zu produzieren bzw. selbst seinen Hammer aus dem Lager zu nehmen!Hat der Geologe das Gelände sondiert (je mehr vom Berg einem gehört, desto länger und breitflächiger sucht er), tritt er die Heimreise an. Das ist der Punkt wo die Fahnen und Wege abgerissen werden können, um nun optimal den Berg zu bebauen. Keine Bange, die Geologen finden auch ohne Weg und Fahne den Weg zurück, auch wenn es manchmal was länger dauert und sie sich nicht gerade wie die Klügsten zu verhalten scheinen.
Mit dem Abriss der Aktionsfahne stellt der Geologe die Arbeit automatisch sofort ein, nachdem er bemerkt hat das die nicht mehr da ist! Nach jeder Suche begibt er sich zurück zur Fahne, um von dort aus weiter zu suchen. Ist sie nicht mehr vorhanden, geht der Siedler Geologe zurück in das nächstgelegene Lager.
Die Siedler und die Schwerindustrie
Die Schwerindustrie bildet das Rückgrat der Siedlung. Sie schafft die so wichtigen Werkzeuge und Waffen herbei und sorgt im idealen Fall mit ausreichend Gold für die Zufriedenheit Ihrer Krieger. Zur Vermeidung langer Transportwege sollte die Schwerindustrie zwischen den Bergwerken und dem Schloss / Lagern platziert werden. Natürlich ist dies immer abhängig von der Landschaft und den Gegebenheiten. Die folgende Grafik vermittelt (so ganz grob 😉 ) den Kreislauf der Schwerindustrie in Die Siedler.
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Hoffentlich ersichtlich und Rückschluss gebend sollte in dieser Grafik sofort sein: Kohle spielt die zentrale Rolle in Die Siedler, da diese direkt von drei weiterverarbeitenden Gebäuden gebraucht wird. Demnach sollte die Kohleproduktion auch immer deutlich höher sein als der Rest! Gold sollte unmittelbar produziert werden, die Produktion selbst ist auch relativ einfach, da je 1x Kohle und 1x Golderz 1x Goldbarren ergibt, die direkt abtransportiert werden können, und keine „weitere Behandlung“ benötigen. Zusätzlich zur eigenen Schwerindustrie benötigt der Schlosser auch noch Holz zum Erstellen der Werkzeuge. Dies ist eine, gerade durch neuere Siedler Versionen, gern vergessene Grundeigenschaft eines Siedler I Schlossers. Die Granitproduktion im Berg sollte nur dann abgerufen werden, wenn die Steinfelder sich dem Ende neigen bzw. überhaupt nicht ausreichend vorhanden sind.
Die Siedlung steht, aber sind die Siedler auch glücklich?
Nein, Die Siedler kennt kein glückliches oder unglückliches Volk. Derartige Elemente kamen erst in späteren Versionen. Dieses Einstiegstutorial dem Ende entgegen. Im besten Fall bist Du nun in der Lage eine vernünftige Siedlung aufzubauen, wie Du vernünftig offensiv/defensiv in den Kampf gehst und vor allem stand hältst. Das sollte die Siedler und damit Dich trotzdem glücklich machen!