Die Ägypter Teil III: Militär

  • Die ägyptischen Militärgebäude beherbergen die meisten Soldaten (Vielfache von 4). Im Kampf sind die Ägypter den Bajuwaren also in der Regel um 33% und den Schotten sogar um 100% in Mannstärke überlegen. Diesen Vorteil gilt es auszunutzen. Allerdings wird der angreifende Spieler in der Regel weniger große Gebäude im Angriffsradius errichtet haben als der Verteidiger. Außerdem möchte man ja tunlichst nicht die eigenen Militärgebäude durch einen Konterangriff verlieren weil man jeden eigenen Mann zum Angriff eingezogen hat, in diesen können nämlich auch die anderen Völker genauso viele Soldaten stationieren. Eine verlorene ägyptische Festung die von Rockträgern besetzt wurde ist ein Alptraum jedes Pharaos! Unbedingt rechtzeitig abreißen.

    Als Ausgleich schwächeln die Ägypter etwas auf der Qualitätsseite, daher lohnt es sich die einzelnen Einheiten mal genauer anzuschauen:

    Der Schwert-Rekrut

    Der Schwert-Rekrut ist der einzige Nahkämpfer der Ägypter und günstig in Massen produzierbar. Die Pendants der anderen Völker kosten jeweils 3x Nahrung im Vergleich (bzw. 3,5 wenn man das Weizen mit einberechnet) zu 1x Nahrung des Ägypters. Als Ausgleich sind die Werte des Schwert-Rekrut deutlich geringer: Mit 50 Leben, 4 Rüstung und 9 Angriff (100/5/10 für Schotten/Bajuwar) ist der ägyptische Geselle nicht einmal halb so gut.

    Allerdings besitzt der Schwert-Rekrut eine verborgene Eigenschaft, die ihn etwas besser macht: Er greift nämlich 2x pro Angriffsintervall an. (Alle Soldaten haben ungefähr die gleiche Angriffgeschwindigkeit ( eine Attacke pro 3-3,5 Sekunden), der schottische Nahkämpfer ist etwas langsamer als der Bajuware).


    Die folgende Tabelle zeigt das 1vs1 Verhalten. Die erste gibt die Anzahl der Treffer ein, die der Schwertträger einstecken kann bevor er aus den Latschen gibt während die zweite angibt, wieviel er selbst dazu braucht ( als Treffer des Ägypters wurden bereits Doppelhits berücksichtigt)


    Treffer benötigt in HR H GH AR AS ASS SR BT BS BM SKn SK SF S SS
    Verteidigung 9 5 3 9 6 4 10 9 5 3 9 4 3 9 6
    Angriff 13 19 42 3 6 12 5 3 10 18 13 50 150 3 9


    Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass im Spiel der erste Hit des Ägypters meist vor dem des Gegners und der zweite danach stattfindet, sodass der Ägypter quasi immer zur "Halbzeit" stirbt.

    Wenn man davon ausgeht, dass das Verhältnis des Rohstoffeinsatzes (1:3 bzw. 1:3,5) der Level 1 Nahkämpfer der einzelnen Völker nicht völlig durch die bessere Nahrungsmittelproduktion der Schotten und Bajuwaren aufgehoben wird, so erkennt man,dass der Schwert-Rekrut seinen Level 1 Kollegen zwar unterlegen ist, sie jedoch durchaus kosten effizient ausschaltet. Gegen die Fernkämpfer hält er im 1:1 logischerweise locker mit, aber die stehen ja meistens sowieso in Sicherheit hinter den Nahkämpfern.

    Bei den Level 2 Hellebardieren wird es allerdings schon kritisch und gegen die Schotten wird der Nahkämpfer ziemlich nutzlos sobald die ersten Münzen in der dortigen Kaserne ankommen.


    Doch halt, sind die Ägypter nicht eigentlich in der Überzahl auf dem Schlachtfeld wie oben angemerkt? Es kommt darauf an...


    Die Entwickler haben nämlich ein verstecktes Feature ins Kampfsystem eingebaut, dass nirgendswo gelistet ist.

    Dieses Feature soll den Spieler dazu motivieren, seine Armee sowohl aus Fernkämpfern als auch Nahkämpfern zusammenzustellen.

    Aufgrund der fehlenden Rüstung der Fernkämpfer und dem teuren Investitionseinsatz der Nahkämpfer käme man anonsten

    schon auf den Gedanken als Schotte und Bajuware seine Goldmünzen ausschließlich für Nahkämpfer einzusetzen.

    Dieses Feature verhindert gleichzeitig, dass man zu Beginn des Spieles von ägyptischen Schwert-Rekruten und am Ende des Spiels von schottischen Schwertfechtern völlig überrannt wird.

    (obwohl beide Einheiten in diesen jeweiligen Aspekten trotzdem sehr stark sind)


    Die Nahkampfreduktion:


    Greifen mehrere Nahkämpfer die gleiche Einheit an, umzingeln Sie also, so richten Sie im Wesentlichen nicht viel mehr Schaden an, als ob die stärkste Einheit alleine angreifen würde, bzw. der Schaden steigt nur sehr langsam.


    Dies liegt darn, dass der Schaden eines Nahkämpfers, für jeden weiteren Nahkämpfer der bereits im Kampf ist durch die entsprechende Anzahl N geteilt wird:


    Die genaue Funktionsweise ist natürlich ein Mysterium, ich bin mir aber eigentlich relativ sicher, dass die Berechnung folgendermaßen funktioniert:

    Runden((Angriffswert-Rüstungswert/N)+1. Bei 0,5 wird dabei abgerundet.


    Ein Beispiel: Ein Schottischer Schwertknappe wird von vier Hellebarden Rekruten angegriffen:


    Der erste Hellebarden Rekrut erreicht den Gegner und verursacht pro Treffer 10-5= 5 Punkte Schaden.


    Steigt nun der zweite Rekrut in den Kampf ein, so verursachen beide nur noch Runden((10-5)/2) +1= 3 Punktschaden, insgesamt also 6. Das ist nicht wirklich mehr.


    Kommt auch ein dritter hinzu, so machen alle drei wiederum 3 Schaden, insgesamt also 9


    Bei Nummer vier fällt der Einzel Schaden dann sogar wieder ab auf 2, insgesamt also 8.


    Dieser Effekt ist umso größer, je höher der Schaden des einzelnen Kämpfers ist, bei 2 schottischen Schwertfechtern erhöht sich der Schaden quasi kaum noch.



    Fernkämpfer sind von dieser Reduktion allerdings nicht betroffen, sie richten weiterhin den vollen Schaden pro Schuss an.



    Bei den ägyptischenSchwert-Rekruten ist der Effekt allerdings nicht ganz so dramatisch, da der Schaden pro Treffer sowieso schon gering ist.


    2 Schwert-Rekruten, die einen Schwertknappen/Hellebarden Rekrut angreifen verursachen statt 2*4=8 immerhin noch 4*3 =12 Schaden pro Doppelangriff.


    Bei drei liegt er bei 2 Pro Treffer und damit wieder 12. Bei 4 liegt er bei 16.


    Somit kann man festhalten: Eine doppelte Überzahl lohnt sich für den ägyptischen Schwert-Rekrut gerade noch.

    Zumal die gleiche Kombination aus Level 1 Bogenträgern+ Schwert-Rekruten nur einen Schadenspunkt mehr verursacht (13), die Bogenträger jedoch von den gegnerischen Nahkämpfern sehr schnell niedergemetzelt werden, sollten die Schwert-Rekruten fallen.



    eine ägyptische reine Level 1 Schwertträger Armee kann aus ihrer Überzahl einen etwa 50% Vorteil ziehen und dieSchwert-Rekrut sind den Level 1 Pendants der beiden anderen Völker kosten technisch überlegen. Solange es keine Münzen gibt, gewinnt der Ägypter!

    Gegen die Level 2 und 3 Nahkämpfer braucht jedoch dringend härtere Geschosse:

    Die Bogenschützen:

    Der ägyptische Bogenschütze benötigt zwingend Fleisch/Brot und Baumstämme und konkurriert damit sowohl mit der Münzen als auch mit der Werkzeugproduktion. Der Nahkämpfer kostet auch nur eine Nahrung, die kann aber Fisch sein. Und der Nahkämpfer ist besser im Kampf. Level 1 Bogenschützen in größeren Mengen herzustellen lohnt sich also nicht. Irgendwann wird man damit aber beginnen.

    Das Level 2 Upgrade der Ägypter ist schwächer als das Level 3 Upgrade, somit sollte man jeden Bogenschützen immer gleich voll aufwerten anstatt Level 2 Soldaten zu produzieren. Damit erzeugt man zwar manchmal "Overkill" aber es ist besser eine starke Attacke zu haben bei der die Rüstung 1x abgezogen wird, als 2 mittlere mit doppelten Rüstungsabzug.

    Der Bogenmeister schlägt im 1vs1 jede bajuwarische Einheit, beim Garde Hellabardier ist es allerdings sehr knapp (13 vs 14 Hits). Gelingt es einem als Ägypter eine zahlenmäßige Überlegenheit an Level 3 Bogenschützen zu produzieren, sollte man

    also problemlos gewinnen.


    Bei den Schotten ist nur der Schwertfechter besser (12 vs 17 Treffer). Auch hier hilft einem allerdings eine zahlenmäßige Überlegenheit.


    Da der ägyptische Bogenmeister inklusive Upgrades 7 Nahrung kostet zieht er ziemlich mit den Kosten der Level 3 Nahkämpfer der beiden anderen Völker gleich (jeweils 7 bzw. 7,5).


    Sieht doch ziemlich gut aus? Naja, wie bereits im Wirtschaftsteil angemerkt, ist die große Schwäche der Ägypter die Brot und damit die Bogenmeister Produktion.

    Hat man erstmal alle Höhlen auf der Karte eingenommen ist erstmal Schluss.

    Bauernhöfe kann man zwar bei entsprechenden vorhandenen Platz in großen Mengen setzen, das dauert jedoch und verschlingt Unmengen an Stein.

  • Strategie und Vorgehen:

    Wie sieht nun der "Gameplan" des Ägypters aus? Als aller erstes sollte man sich über die Karte im Klaren sein:


    Gibt es viele Höhlen? Wie groß ist die Karte, daher wie groß der Abstand zum Gegner?

    Wie nahe am Gold startet der Gegner?Startet man mit vielen Startressourcen?

    Insbesondere wenn letzteres der Fall ist wird man um eine große Brotproduktion kaum herumkommen.

    Schließlich reicht schon eine Handvoll von Level 3 Nahkämpfern aus um den ägyptischen Nahkämpferansturm zu beenden.


    Zu Anfang des Spiels sollte man trotzdem expansiv und aggressiv spielen und gleich in die fischbasierte Schwert-Rekruten und Werkzeugproduktion groß einsteigen. Außerdem die Höhlen und viel Gebiet für sich beanspruchen. So sichert man nebenbei auch Wald & oberirdische Steine.

    Wichtig ist auch das man frühzeitig Jäger arbeiten lässt. Das Fleisch lagert man entweder direkt oder als Salz ein. Hier kann man entweder genügend Salzbergwerke bauen oder immer ein paar mehr Fischer haben als Eisenminenabnehmer und Fischlagerhaus in der Nähe. Eine Kombination aus beiden ist meistens ideal.

    Spielt man als Ägypter zu passiv und setzt den Gegner nicht unter Druck, so werden einen die anderen Völker schlussendlich wirtschaftlich und militärisch überlegen sein.

    Mit den Nahkämpfern sollte man auch zügig angreifen. Dabei achtet man darauf, wo die gegnerischen Level 2 und 3 Nahkämpfer stationiert sind.

    Weiß man das erstmal, greift man immer wieder woanders an. Am besten gleichzeitig. Man wird den Gegner zwar dann nicht vollständig besiegen können, jedoch können die Handvoll aufgewerteten Soldaten auch nicht überall gleichzeitig sein, sodass man irgendwo den Gegner eindämmen oder sogar erobern kann.

    Hierbei muss man nicht jeden Kampf gewinnen, sondern greift in Wellen an um den Gegner zu ermüden. Schafft man es die gegnerische Nahkämpfer aufzureiben hat man eigentlich schon gewonnen.


    Dies gelingt entweder oder man hofft, dass man den Gegner zumindest entscheidend schwächend konnte, sodass er weniger Level 3 Soldaten produzieren konnte.

    Während man den Gegner so beschäftigt, nimmt man die Bogenmeisterproduktion in Angriff. Immer gleich voll aufwerten, das Salz kann man voll in Käse umwandeln bis die Brotproduktion hochfährt. Hier gilt: Bauernhöfe brauchen Platz, viel Platz. Der Nahkämpfer nimmt währenddessen stetig an Nutzen ab. Fangen Sie an zu fallen wie die Fliegen, sollte man die Fischproduktion eventuell in Granitbergwerke umleiten um genügend Stein für die Bauernhöfe zu haben falls man das benötigt. Später profitiert man außerdem von Katapulten. Je weniger Schwertfechter der Schotte in den Kampf schicken kann, desto besser. Solange der Gegner jedoch noch unaufgewertete Soldaten stationiert lohnt es sich kaum, das die vertriebenden starken Soldaten einfach woanders einquartiert werden. Hat man die Wahl will man nur Bogenmeister in den Kampf schicken, Nahkämpfer werden nur noch zum "Auffüllen der Reihen" als Kanonenfutter an der Front eingesetzt, halten den gegnerischen Angriffen aber nicht wirklich lange stand.


    Hierzu noch ein Trick: Der Kampf in ADK beginnt bereits, wenn der erste Nahkämpfer am Kampfgeschehen eintritt. Genauer gesagt kämpfen dann die gepaarten Nahkämpfer und die Schützen schießen schon einmal. Währenddessen warten die anderen Nahkämpfer brav auf ihre Duelpartner. Die Fernkämpfer werden in der Regel erst angegriffen wenn der letzte Nahkämpfer gefallen ist.


    Kann man seine Nahkämpfer also geschickt so stationieren, dass eine geringe Anzahl schnell an der Front ist und irgendwo aus der letzten Ecke Nahkämpfer ausrücken müssen, so können die starken Bogenschützen der Ägypter mitunter schonmal ordentlich Schüsse abgeben, sofern Sie vorher am Geschehen sind. Und das ohne behelligt zu werden.

    Dies ist mitunter nicht zu verachten, 5-10 Schusssalven sind bei entsprechender Geländeauswahl (Baracke hinterm Berg) durchaus drin!