Opferungen sind eine der Neuerungen in Aufbruch der Kulturen und eine der Besten. Nicht alle Götter sind jedoch gleich großzügig, wenn es darum geht Segnungen zu verteilen.
Opferstätten sind richtig eingesetzt mächtige Werkzeuge. Leider sind sie auch berüchtigt für das Auslösen notorischer Staus. Sie sollten also immer nahe an einem Lager angebunden sein, dass alle Opfergaben vorrätig hat und außerdem idealerweise nicht am Hauptwegenetz liegen. Sonst blockiert öfters mal eine Ziegenherde oder literweise Getränke das Wegenetz.
Die Grundlagen:
Jedes Volk hat Standardopferungen die immer verfügbar sind und das bereits zu Beginn des Spiels. Andere wiederrum müssen erst erforscht werden und sind z.T. nur auf ganz bestimmten Karten vorhanden. Es kann jeweils nur eine Opferung erforscht werden, egal wie viele Tempel man hat. Ansonsten können beliebig viele unterschiedliche Opferungen gleichzeitig ablaufen solange man genüg Opferstätten hat, versteht sich. Nachdem man eine Opferung durchgeführt hat muss sich der zuständige Priester ganz dringend erholen, sodass Opferungen einen Cooldown aufweisen, der recht unterschiedlich ausfällt. Wichtig ist, dass man während dieser Phase auch in keinem anderem Tempel die gleiche Opferung vorbereiten kann, will man z.B. den Kult der flotten Fertigstellung möglichst oft nutzen muss man diesen zumindest eine Sekunde vor Ablauf der vorherigen Opferung in Auftrag geben. Ansonsten kommt zur sowieso schon vorhandenen Zwangspause noch die Wartezeit dazu, welche die Siedler benötigen um das ganze Zeug im Tempel anzuliefern.
Opferungen kann man grob gesagt in wirtschaftliche Boni, militärische Boni und Sonstige einteilen.
Die wirtschaftlichen Opferungen:
Kult der flotten Fertigstellung:
Für 5 Brote, 5 Werkzeuge und 10 Ziegen (sind quasi immer im Überfluss vorhanden) arbeiten alle Betriebe 10minuten lang ca. 25% schneller. Danach muss sich der Priester aber auch 6 min lang erstmal ausruhen.
Diese Opferung finde ich sehr schwer zu bewerten. Klar ist, dass das bajuwarische Pendant sehr sehr gut ist. Die Ägypter ziehen aber auch ihr nicht ganz so viel Nutzen wie die Bajuwaren. Die zwei Hauptbetriebe die man beschleunigen möchte sind der Fischer und später der Bauernhof (da machen 25% aber ordentlich was aus).
Da die Kosten der Opferung aber nicht gerade gering sind (mindestens 10 Soldaten) sollte man sich schon gut überlegen, ob man wirklich von der Beschleunigung profitiert oder nicht noch lieber ein paar Betriebe mit dem Werkzeug errichtet. Da ein Fischer ca. alle 3 minuten einen Fisch angelt, kann man zumindest sagen, dass man alle 4 Fischer einen „extra Fischer“ erhält und somit 8 Fischer die Werkzeugkosten wieder reinholen. Das Brot tut da schon mehr weh. Man braucht schon zweistellige Bauernhofzahlen, damit man das wieder reinholt, was man investiert hat. Also hängt der Nutzen vermutlich daran, wie sehr man in einer Situation von einer Beschleunigung der anderen Nicht-Nahrungsbetriebe profitiert.
Leider bringt die Beschleunigung der Jäger nicht sehr viel, da die Höhlen leider dadurch nicht mehr Tier ausspucken. Eine einmalige Nutzung relativ zu Beginn des Spieles wäre jedoch eine Möglichkeit um Lagerressourcen aufzubrauchen und Baumaterial o.ä zu erzeugen. Bleibt die Frage ob man mit seiner ersten Opferstätte nicht gleich lieber was erforscht. Meiner Meinung nach eher eine Option für das spätere Spiel…
Beschwörung frischer Fische:
Diese Opferung ist eine der drei immer von Beginn an verfügbaren Opferungen. Für 12 Wasser und 6 Stein gibt es geradenmal 3 mickrige Fische. Nicht gerade ein biblisches Wunder. Das zumindest alle 3 Minuten. Diese Opferung ersetzt also theoretisch3 Fischer, wenn man sie dauerhaft nutzen will.
Ich halte diese Opferung für ziemlich nutzlos. Zum einen ist Fisch die am einfachsten in großen Mengen erzeugbare Nahrungsressource der Ägypter. Zum anderen benötigt man um dauerhaft alle 3min 12 Wasser zu erzeugen 3 Brunnen. Diese 3 Werkzeug hätte man auch gleich in 3 weitere Fischer investieren können. Außerdem ist der Steinverbrauch nicht gerade klein. Ein Granitbergwerk braucht ebenfalls einen Fisch pro Stein, so wird ein Schuh draus. Zu dem Zeitpunkt , an dem man Wasser im Überfluss hat durch eine etwaige Brotproduktion macht das bisschen Zusatzfisch jedenfalls auch nichts mehr aus. Wenn man beide Ressourcen aber wirklich so im Übermaß hat und seine Opferstätte gerade nicht sinnvoller beschäftigen kann, warum nicht…
Liturgie des Försters
Diese Opferung ist der Försterersatz des Ägypters. Und da sie immer verfügbar ist, gehen die Baumstämme dann doch nicht aus. Und mit 3minuten ist der Cooldown auch relativ gering. Zudem kostet die Opferung nur 3 Stein 3 Ziegel und 3 Ziegen wovon die zwei letztgenannten Waren wahrscheinlich im Überfluss vorhanden sein dürften... 6 Baumstämme sind zwar nicht die Welt, aber besser als nichts. Diese Opferung wird erst im mittleren und späten Spielverlauf relevant werden. Am Anfang baut man lieber Holzfäller und schafft Platz für seine Bauernhöfe. Dann aber ist sie nicht schlecht und wird wahrscheinlich häufiger mal verwendet.
Beschwörung reifer Ähren
Alle drei Minuten 4 Ähren unter Einsatz eines Leders und 5 Wasser? Nehme ich! Diese Opferung ist zwar nicht immer vorhanden, dann aber von Beginn an. Bedenkt man, dass ein Leder 1 Salz und damit ein Brot kostet bleiben netto 3 Brote übrig die man rausbekommt pro Opferung und Minute. Damit ersetzt diese Opferung 4 ägyptische Bauernhöfe. Ein wenig mehr als einen Brunnen braucht man auch noch aber das sollte es einem wert sein. Ist diese Opferung vorhanden, so stellt Sie einen guten Grund da, frühzeitig den Gerber zu beschäftigen.
Fairerweise muss man sagen, dass diese Opferung nicht so gut wäre, wenn der Ägypter nicht so viel Probleme bei der Brotproduktion hätte.
Kult des schnellen Bogens
Eine Standardopferung der Ägypter, welche jedoch immer erforscht werden muss. 15:00 min dauert das. Der CD beträgt 6 min.
Aus 2 Juwelen und 3 Golderz macht der ägyptische Hohepriester dann 7 Bögen, aber mir wäre er lieber, er täte es nicht.
Von dieser Opferung ist abzuraten, die einzige Situation in der diese Opferung nützlich ist die mir in den Sinn kommt ist wenn alle Bäume gefällt sind, kein Eisen mehr vorhanden ist und die Baumstammopferung nicht ausreicht. Aber zu dem Zeitpunkt sollte man als Ägypter gewonnen haben bitteschön. Auch könnte man sie mit aus dem Startbestand finanzieren aber ich weiß ich glaube ich würde diese dann eher militärisch einsetzen.
Ansonsten kostet diese Opferung im besten Fall 8 Fische für die Juwelen und 6 weitere Brot/Fleisch für das Golderz. Mit diesen Ressourcen könnte man also 8 Nahkämpfer ausbilden und noch 2 Fernkämpfer aufwerten.
Kult für täuschend echte Juwelen
Diese Opferung ist schwer zu bewerten. 15:00 min dauert es sie zu erforschen und außerdem kostet sie ganz schön was an Ressourcen (20Ziegel/10 Stein). Man wird diese Opferung also maximal im späteren Spielverlauf einsetzen können. Dann sind vor Allem die Steinkosten relevant. Hier muss sich fragen ob man 4 Fische gegen 10 Stein eintauschen möchte, sicherlich nicht wenn man den Stein aus Granitbergwerken erzeugt hat! Ansonsten ist es eine sehr faire Opferung, die man allerdings eher spärlich einsetzen wird. Findet man keine Juwelen auf der Karte, ist man natürlich darauf angewiesen. Alle Völker starten jedoch standardmäßig mit ein paar Juwelen im Lager, sodass der Nutzen für eine bestimmte getimte Angriffsopferung eher gering sein wird.
Kult der heimlichen Münzprägung
Diese Opferung hat man nur selten zur Verfügung, dann aber ist sie gut, sobald man sie erforscht hat (10:00). Eine Münze kostet 3 der teuren Nahrung für Gold und Kohlebergwerke also tauscht man dies gerne gegen die vier Fische ein, die man zuvor in das Juwelenbergwerk reingesteckt hat. Der Cooldown der Opferung ist auch recht gering (03:00 min), trotzdem hält sich der Effekt in Grenzen. Kann man keine Juwelen finden, wird man diese wohl eher für eine militärische Opferung aufsparen.
Kult der unerschöpflichen Milch
Endlich ein Weg die überschüssigen Ziegen loszuwerden! Ich will gar nicht wissen wozu der Priester noch die Ziegel braucht, jedenfalls erzeugt diese Opferung aus 12 Ziegen und 2 Ziegeln nachdem man sie 10 minuten lang erforscht hat 4 Milch, und das theoretisch alle 3min. Das ist eine ziemlich miese Bilanz, vor Allem wenn man bedenkt, dass die Opferstätte locker eine Ziegenfarm sein hätte können. Wessen Priester jedoch wirklich gerade nix anderes zu tun haben, der kann Sie jedoch gerne damit beschäftigen. Bis man diese Opferung erforschen wird, wird jedoch das Spiel dann auch bald vorbei sein.
Beschwörung von Gold
10minuten erforschen, 6minuten cooldown. Wenn man Juwelenbergwerke hat, diese mit Fisch versorgen kann und außerdem genügend oberirdischen Stein zur Verfügung, dann kann man diese Opferung getrost einsetzen, denn man bekommt 4 Golderz, was 8 Nahrung entspricht. 2 Juwelen und 13 Steine braucht man dafür, das ist jede Menge Stein… Trotzdem ist diese Opferung ganz ok, Granitbergwerke kann man ja zur Not mit Fisch betreiben.
Bliebe noch:
Segen des satten Minenarbeiters
Hier muss man wohl nichts dazu sagen. 15:00 minuten braucht man um diese Opferung zu erforschen, wenn sie denn zur Verfügung steht.
Die Kosten sind mit 6 Käse, 5 Golderz und 20 Milch (geschenkt) auch nicht gering. Trotzdem ist diese Opferung völlig „broken“ da sie im Prinzip für 10minuten sämtliche Nahrungsbedürfnisse aller Bergwerke außer Acht lässt. In dieser Zeit erzeugt ein einziges Goldbergwerk 13 Golderz, die im schlimmsten Fall 26 Käse benötigen würden. Noch Fragen? Wenn diese Opferung vorhanden ist wird das Spiel im Wesentlichen ein Wettrennen darum, wer am schnellsten die meisten Bergwerke errichten kann und in der Cooldownzeit dann die Unmengen an Ressourcen sinnvoll verarbeiten kann.